Celadë weiß nicht wie lange sie in diesem Zustand geblieben ist. Es könnten Minuten sein, sogar Stunden. Sie weiß nur da.s.s Elramir der ganzen Zeit neben ihr gesessen und sie nicht losgela.s.sen hat. "Danke aber... Du solltest dich lieber um deinen Unterricht kümmern"

"Du bist dir sicher das du klar kommst?", Celadë nickt leicht und drückt gegen ihn, damit er sie endlich loslässt. So schön es auch ist, sie kann nicht immer so bleiben. Sie hat immerhin einen Job zu erledigen. "Okay... Aber du ruhst dich aus, verstanden? Du musst mir heute nicht mehr helfen. Ich komme schon alleine zurecht. Iss erstmal etwas und dann geh ins Bett. Von beiden hast du in letzter Zeit zu wenig", Celadë seufzt und steht auf. "Stell kein Chaos an"

"Ich doch nicht", schmunzelt der junge Mann. Es stimmt schon das sie in letzter Zeit weniger gegessen und sehr spät in der Nacht ins Bett gegangen hat. Und wieso? Weil diese Prinzessin sie wachgehalten hat mit nutzlosen Aufgaben, die sie erledigen muss, da sie sich auch um die Gäste des Prinzen kümmern muss. Sie ha.s.st dieses System. Auch wenn normalerweise so etwas nie vorkommt, wenn jemand das ausnutzt, dann kann das schnell auf die Nerven gehen. Müde schleppt sie sich in das Esszimmer für die Angestellten. Keiner ist um diese Uhrzeit hier. Das Abendessen gibt es auch erst in einer Stunde. Mit einigen Kleinigkeiten aus der Küche lässt sie sich auf einen der Stühle am großen Tisch in der Mitte des Raumes fallen. Celadë muss wieder an die Vergangenheit denken wie sie isst. Sie hat an all dem keine Schuld, also wieso kriegt sie solche Rückschläge wenn sie daran erinnert wird? Wie auch immer, es ist vorbei. Der Prinz gibt ihr sowieso momentan genug Gründe an ihn zu denken als an ihre Vergangenheit. Ihr fallen wieder ihre Gedanken vor mehreren Tagen ein. Egal was es ist, es ist bestimmt nicht so, das der Prinz in irgend einer Art und Weise an ihr interessiert ist. Wenn sie weiter so nachdenkt, merkt sie schnell das es dafür keine Anzeichen gibt. Ganz im Gegenteil sogar. Er ist andauernd nah bei ihr, beobachtet die bei ihren Aufgaben, sieht zu ihr im Unterricht und redet mit ihr. Wenn er keine Interesse an ihr hat, wieso sollte er das machen? Spaß daran hat er nicht. Lieber schraubt er an dem Ding auf seiner Werkbank herum als so mit irgendjemanden zu spielen. Also muss er interessiert sein an ihr. Bei dem Gedanken schießt ihr wieder die Röte ins Gesicht. Der Prinz, Elramir höchstpersönlich, an ihr, einem Bauernmädchen in der Stadt, interessiert. Nach einer Pause in der sie weiter mit dem Gedanken spielt, bringt Celadë den Teller in die Küche zurück. Aus Angewohnheit wollte sie schon nach dem Tee des Prinzens fragen, doch da erinnert sie sich das sie sich ausruhen soll. Ihr wäre es lieber wenn sie in seinem Zimmer bleiben darf. Ihm zuzuhören wie er mal wieder mit den Lehrern diskutiert, ist ab und zu sehr amüsant. Sie wäre auch bestimmt schnell eingeschlafen wenn sie ihm reden zuhört. Er hat ihrer Meinung nach eine sehr angenehme Stimme, der sie stundenlang zuhören kann. Dann noch in seinem Bett liegen und den Duft von diesem herrlichen Perfüm in der Nase haben, was er immer trägt. Wahrhaftig ein Traum von dem sie nicht genug kriegen kann. Ein verträumtes seufzen entweicht ihr als das Wa.s.ser auf ihr pra.s.selt. Sie hat den Luxus ein eigenes Badezimmer zu haben, höchstwahrscheinlich wegen Elramir. Celadë kann nicht mehr verleumden das der Prinz ihr doch schon gefällt. Frisch gewaschen wickelt sie sich in ein Handtuch und betritt ihr dunkles Zimmer. Verwundert darüber, wieso das Licht aus ist, tastet sie sich nach ihren Schlafsachen. Anscheinend hat sie das Licht nicht angela.s.sen, auch wenn sie das gedacht hat. Als sie die Klamotten gefunden hat, zieht sie sich schnell die Hose und Oberteil an bevor sie sich unter die Bettdecke kuschelt. Der ersehnte Schlaf kommt aber nicht wie sie es gehofft hat. Sie wälzt sich hin und her, vergeblich eine gemütliche Position zu finden. Nach einer gefühlten Ewigkeit bleibt sie auf dem Rücken liegen. Beleidigt starrt sie in die Dunkelheit des Zimmers. Bestimmt würde sie jetzt schon lange schlafen, wäre sie im Zimmer von Elramir. Aber da ist sie nicht. Und das wird sie auch nicht so schnell sein. Bis sie auf eine Verrückte Idee kommt. Soll sie sich einfach in sein Zimmer schleichen? Oder soll sie ihn fragen ob sie bei ihm schlafen kann? Celadë hält sich die Hände über die Augen als sie merkt das ihr Gesicht wieder warm wird. Sie kann doch nicht einfach zu ihm rüber gehen und so etwas fragen, auch wenn er gesagt hat, das er für ihr da ist. Mit einem genervten stöhnen dreht sie sich auf die Seite. Warum muss das so kompliziert sein. Oder macht sie es sich selbst so kompliziert? Langsam holt der Schlaf sie endlich ein. Ihre Augen werden müde und sie merkt wie sie sich kaum noch bewegen will. Mit dem Kopf in das Kissen gekuschelt, kommt ihr ein bekannter Geruch in die Nase. Es war vielleicht nur eine Sekunde, den Geruch von Elramir würde sie aber überall erkennen. Mit einem müden lächeln kuschelt sie sich noch mehr in das Kissen, um mehr von dem Geruch zu bekommen. Wie in einem realen Traum merkt Celadë seine Arme um sich. Ihr Rücken fest an seine Brust gedrückt kann sie einen leichten Windzug in ihrem Nacken spüren. Eine Halluzination, hervorgerufen durch ihre Müdigkeit. Oder einfach nur ihre Gedanken die sich extrem echt anfühlen. Die Wärme an ihrem Rücken helfen schneller einzuschlafen. Kurz bevor sie komplett dem Schlaf übergeht, nimmt sie noch eine Stimme in ihrem Ohr wahr. "Schlaf gut Celadë", brummend lächelt sie und kuschelt sich noch mehr in das Kissen. Elramirs Stimme hört sich in ihrem Traum so echt an. Als wäre er direkt neben ihr, würde sie halten und in ihr Ohr flüstern. Bestimmt fühlt sich das alles so echt an weil sie jeden Tag bei ihm ist. Er würde verrückt sein wenn er sich wirklich in ein fremdes Zimmer schleicht und dort mit jemanden einfach so das kuscheln anfängt.


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