HYMNE AN DIE ERDE.

Erde, du Mutter zahlloser Kinder, Mutter und Amme!

Sei mir gegrusst! Sei mir gesegnet im Feiergesange!

Sieh, O Mutter, hier lieg" ich an deinen schwellenden Brusten!

Lieg", O Grungelockte, von deinem wallenden Haupthaar Sanft umsauselt und sanft gekusst von thauenden Luften! 5 Ach, du sauselst Wonne mir zu, und thauest mir Wehmuth In das Herz, da.s.s Wehmuth und Wonn" aus schmelzender Seele Sich in Thranen und Dank und heiligen Liedern ergiessen!

Erde, du Mutter zahlloser Kinder, Mutter und Amme!

Schwester der allesfreuenden Sonne, des freundlichen Mondes 10 Und der strahlenden Stern", und flammenbeschweiften Kometen, Eine der jungsten Tochter der allgebarenden Schopfung, Immer bluhendes Weib des segentraufelnden Himmels!

Sprich, O Erde, wie war dir als du am ersten der Tage Deinen heiligen Schooss dem buhlenden Himmel enthulltest? 15 Dein Errothen war die erste der Morgenrothen, Als er im blendenden Bette von weichen schwellenden Wolken Deine gurtende Binde mit siegender Starke dir loste!

Schauer durchbebten die stille Natur und tausend und tausend Leben keimten empor aus der machtigen Liebesumarmung. 20 Freudig begrussten die Fluthen des Meeres neuer Bewohner Mannigfaltige Schaaren; es staunte der werdende Wallfisch Ueber die steigenden Strome die seiner Nasen entbrausten; Junges Leben durchbrullte die Auen, die Walder, die Berge, Irrte blokend im Thal, und sang in bluhenden Stauden. 25

The German original is printed in the Notes to _P. W._, 1893, p. 615.

L

[Vide _ante_, p. 376]

FRIEDERIKE BRUN

CHAMOUNY BEYM SONNENAUFGANGE

(Nach Klopstock.)

"Aus tiefem Schatten des schweigenden Tannenhains Erblick" ich bebend dich, Scheitel der Ewigkeit, Blendenden Gipfel, von dessen Hohe Ahndend mein Geist ins Unendliche schwebet!

"Wer senkte den Pfeiler tief in der Erde Schooss, 5 Der, seit Jahrtausenden, fest deine Ma.s.se stutzt?

Wer thurmte hoch in des Aethers Wolbung Machtig und kuhn dein umstrahltes Antlitz?

"Wer goss Euch hoch aus des ewigen Winters Reich, O Zackenstrome, mit Donnergetos" herab? 10 Und wer gebietet laut mit der Allmacht Stimme: "Hier sollen ruhen die starrenden Wogen"?

"Wer zeichnet dort dem Morgensterne die Bahn?

Wen kranzt mit Bluthen des ewigen Frostes Saum?

Wem tont in schrecklichen Harmonieen, 15 Wilder Arveiron, dein Wogengetummel?

"Jehovah! Jehovah! Kracht"s im berstenden Eis: Lawinendonner rollen"s die Kluft hinab: Jehovah Rauscht"s in den h.e.l.len Wipfeln, Fl.u.s.tert"s an rieselnden Silberbachen." 20

See _Poems_, 1844, p. 572.

M

[Vide _ante_, p. 392]

_Opere del Cavalier Giambattista Marino_, with introduction by Giuseppe Zirardini. Napoli, 1861, p. 550.

ALLA SUA AMICA

_Sonetto._

Donna, siam rei di morte. Errasti, errai; Di perdon non son degni i nostri errori, Tu che avventasti in me s fieri ardori Io che le fiamme a s bel sol furai.

Io che una fiera rigida adorai, 5 Tu che fosti sord" aspra a" miei dolori; Tu nell" ire ostinata, io negli amori: Tu pur troppo sdegnasti, io troppo amai.

Or la pena laggiu nel cieco Averno Pari al fallo n"aspetta. Ardera poi, 10 Chi visse in foco, in vivo foco eterno.

Quivi: se Amor fia giusto, amboduo noi, All" incendio dannati, avrem l" inferno, Tu nel mio core, ed io negli occhi tuoi.

The Italian original is printed in the Notes to _P. W._, 1893, p. 632.

N

[Vide _ante_, p. 409]

In diesem Wald, in diesen Grunden Herrscht nichts, als Freyheit, l.u.s.t und Ruh.

Hier sagen wir der Liebe zu, Im dichtsten Schatten uns zu finden: Da find" ich dich, mich findest du. 5

The German original is translated from an MS. Notebook of ? 1801.

O

[Vide _ante_, p. 414]

THE MADMAN AND THE LETHARGIST

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_Anthologia Graeca_, Lib. 1, Cap. 45.

See Lessing"s "Zerstreute Anmerkungen uber das Epigramm", _Sammtliche Werke_, 1824, ii. 22.

P

[Vide _ante_, p. 427]

MADRIGALI DEL SIGNOR CAVALIER GUARINI

DIALOGO

FEDE, SPERANZA, CARITa.

FEDE.

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