Der nächste Morgen bricht an und Celadë liegt noch im Bett. Die Geburt von dem Fohlen war doch etwas zu anstrengend für ihren Geschmack. Um der Mittagszeit herum wacht sie auf. Mit einem langem Strecken macht sie sich für die Arbeit fertig. Ein Blick aus dem Fenster lässt eine starke Schuld in ihr aufsteigen. Celadë weiß selbst das sie hart gearbeitet hat, und mehr oder weniger die Erlaubnis vom Prinzen hat so lange zu schlafen, doch sie kann nicht unterdrücken Schuldgefühle zu bekommen da sie die anderen im Stich lässt. Auf dem Weg zum Stall bleibt sie stehen. Sie weiß gar nicht mal wie sie zum Stall kommt. Celadë sucht in dem Raum nach dem Prinzen, was sie aber findet sind nur eine Feuerstelle, weitere Sessel und Couches, und natürlich eine weitere Tür. Sie kann sich noch genau daran erinnern was der Prinz zu ihr gesagt hat. Mit leicht wackeligen Knien klopft sie an der Tür. Es dauert eine Zeit bis der Prinz sie öffnet. "Celadë! Schon wacht? Brauchst du etwas?", an dem Überraschten Blick des Prinzen kann sie ablesen, da.s.s er jemand anderes erwartet hätte. "Schon wach? Eher nicht erst jetzt wacht? Aber egal. Ich uhm... wie soll ich sagen... Weiß den Weg von hier aus zum Stall nicht. Könnt Ihr mir den Weg nach außen zeigen", ein freches grinsen breitet sich im Gesicht des Prinzens aus. "Klar. Einen Moment bitte", der Prinz verschwindet einen Moment in seinem Zimmer. Nach kurzer Zeit öffnet sich wieder die Tür. "Komm", wirft er ihr knapp zu also er sich schon auf den Weg in das Labyrinth macht. Celadë beeilt sich um mit ihm mitzuhalten. Sie bemerkt auch, da.s.s entweder dieser gelangweilter Ausdruck nur eine Fa.s.sade ist, oder der Prinz ihr alleie seine andere Seite zeigt. Am Stall angekommen wird sie schon längst erwartet. Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden holt sie alle ihrer Arbeiten vom Morgen nach, die noch nicht gemacht wurden. Der Prinz wieder einmal am Rand und die Stallburschen beim Mittag, sind sie alleine im Stall. "Du musst dich nicht so beeilen""Leider schon. Sind wichtige Aufgaben die gemacht werden müssen"
"Und wenn ich dir helfe?"
"Ihr? Mir helfen? Habt Ihr nicht selbst gesagt das ihr nichts freiwillig im Stall machen werdet?", vom Prinzen kommt darauf keine Antwort. Er steht nur weiter in einer Ecke und beobachtet sie. Als sie endlich mit der letzten Box fertig ist, spricht er wieder. "Ich hab mich jetzt für einen Namen entschieden. Er soll Tornado heißen"
"Ich denke das pa.s.st gut zu seiner... Ankunft", schmunzelt als sie die letzten Sachen aufräumt. "Kann man so sagen", murmelt er vor sich hin. Celadë füllt das Wa.s.ser in Donners Box nach als sie merkt das die Stute etwas unruhig wirkt. Ein kurzer Blick in ihre Augen verrät ihr wieso. Verwirrt darüber, geht sie aus der Box um den Eimer aufzuräumen. Der Prinz aber hat andere Pläne. Wie sie aus der Box geht stellt er sich vor ihr. Mit einem einer schnellen Bewegung schlägt er seine Handfläche über ihr gegen das Holz. Aus schreck lässt sie den Eimer fallen und schreit auf. Celadë drückt sich mit ihrem gesamten Körper an das Holz hinter ihr. Kein Ausweg aus dieser Situation in Sicht. Die Augen des Prinzens bohren sich mit einem ernsten Blick in ihrem Körper. Mit einem verzweifelten Versuch sich zu befreien versucht sie ihn an der Schulter weg zudrücken. Doch bevor sie ihn erreichen kann, packt er ihr Handgelenk und drückt dieses gegen das Holz. Es fässt sie nicht sehr stark an, doch Celadë kann die Spannung in der Luft förmlich schmecken. Einige Sekunden vergehen wo sich beide stumm in die Augen schauen. Plötzlich wird der Blick von ihm sanfter, fast schon etwas verträumt. Der Prinz kommt ihr noch näher, doch wird aufgehalten von einem Stallburschen, der in den Stall stürmt. "Celadë!Alles okay bei dir? Was i-... Hoheit? ", die Enttäuschung macht sich stark sichtbar beim Prinzen. Mit Zähneknirschen lässt er sie los. Keinen zweiten Blick schenkt er ihr als er den Stall verlässt. Bevor er den Stall verlässt sieht er den Stallburschen an, der daraufhin in sich zusammen zuckt. Sie kann nur ahnen welcher Todesblick das war, und was dieser zu bedeuten hat. "Was war das?" "Ich... Ich weiß es nicht", noch geschockt hebt sie zitternd den Eimer auf. Sie kann sich nicht erklären was in ihn gefahren ist, das ihn das machen lässt. Doch die schlechten Nachrichten enden nicht hier. Mehrere Stunden später wird sie von Wachen des Königs in sein Büro eskortiert. Niedergeschlagen unterzieht Celadë sich der Predigt vom König. "Weist du was das eigentlich bedeutet?! Ich hätte mehr von dir erwartet, aber anscheinend habe ich mich in dich, und in deiner Arbeit, getäuscht", seufzend streicht sich der König über das Gesicht wie ein enttäuschter Vater, "Schön und gut das du bis zum Ende geblieben bist von der Geburt. Löblich sogar! Über die Unterbringung im Schloss kann ich hinüber weg sehen. Mein Sohn hat... dich dazu regelrecht gezwungen. Entschuldige wegen den Umständen. Aber das bedeutet nicht das du jede Regel im Schloss verletzen kannst, nur um ihm so nahe zu kommen! Ich toleriere so ein Verhalten hier nicht. Weshalb ich wohl oder übel die Stelle als Stallbursche neu besetzen muss. Es tut mir leid, aber das war wohl dein letzter Tag hier", aus Angst etwas falsches zu sagen, akzeptiert sie die Entscheidung. Es macht sowieso keinen Sinn mit dem König zu diskutieren. Seine Entscheidung ist gefallen und diese ist entgültig. Dieser Mix an Emotionen lässt sie alles vergessen. Sie bemerkt nicht einmal ob jemand mit ihr spricht oder nicht. Gedemütigt, verzweifelt und am Ende nimmt sie ihre Tasche aus dem Stall um zu gehen. Der kurze Traum auf dem Hof zu arbeiten ist nun vorbei, und jede Hoffnung auf Arbeit mit ihm. Ihre Tränen brennen auf ihren w.a.n.gen als sie das Schloss verlässt. Sie versteht nicht wieso das alles jetzt pa.s.siert, wo alles in Ordnung scheint. Celadë kann nicht anders als an Zuhause zu denken. Wäre sie da geblieben, wäre das nie pa.s.siert und sie wäre nie enttäuscht worden. Bei der Wohnung angekommen spricht sie kein Wort mit Nielle. Sie schleift sich, noch immer weinend, in das Gästezimmer, wo sie sich ins Bett fallen lässt. Hätte sie doch niemals ihr Dorf verla.s.sen. Dann hätte sie das niemals durchleben müssen. Ihre Eltern hatten am Ende doch recht: Sie wird in der Stadt nicht zurecht kommen. Sie gehört da einfach nicht hin.